Page 24 - Umschlagplatz Programmheft 2024
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UMSCHLAGPLATZ 2024
Jutta Widrinsky
Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich auf dem Bauernhof. Ein Leben wie in Bullerbü. Endlose Felder rund um unser Elternhaus, Gräser, so hoch, dass die kleine Jutta darin wie von einem undurchdringlichen Dschungel verschluckt wurde. Aber auch viel Arbeit, die wir drei Kinder leisten mussten. Mein Elternhaus stand in einem kleinen Ort im Hunsrück. Dort, wo im Winter Schnee lag und an heißen Sommertagen die Starfighter mit lautem Knall die Schallmauer durchbrachen. Unser Gemüsegarten so groß wie ein Aldi-Parkplatz. Jedenfalls fast. Wir hatten einen Stall mit Stieren und Schwalben, die sich an der Decke ihre Nester bauten. Trotz der ländlichen Idylle war klar: ich mache nichts mit Landwirtschaft.
Dass es mal die Kunst sein würde, war aber noch lange nicht klar. Im Umschlagplatz zeige ich Bilder in Acryl. Sehr freie Arbeiten. Abstrahierte Formen, mit ausladendem Pinselduktus. Große Leinwände, kleine Holzkörper und Arbeiten auf Papier. Geprägt durch meine Nähe zur Natur und den Farben dieser Welt. Mit einer konkreten Absicht: Meine Bilder wollen auf direktem Weg vom Auge in Ihr Herz.
Heute lebe und arbeite ich in Hessen in einem Ort zwischen Frankfurt und Darmstadt.
Karl-Heinz Kalbhenn „Das Universum“.
Die Gesamtheit von Raum, Zeit aller Materie und Energie. Digitale Zeitreise durch das Universum, vom Urknall bis ins schwarze Loch.
Am PC gestaltete Bilder, sollen Galaxien darstellen, durch die Objekte fliegen und so die Unendlichkeit des Universums darstellen. Abstrakten Gemäldecollagen, sowie abstrakte Objekte runden das Thema ab.
Sein Blickwinkel ist es, der Objekte zu überirdischen Kunstwerken macht. Mit aufwendiger Bildbearbeitung , verwandelt der Künstler alltägliche Gegenstände zu außergewöhnlichen Motiven, wie man in der Fotoshow sehen wird. Da wird z.B. aus einer Keksverpackung ein Ufo usw. Die Leidenschaft für Experimente und die Lust am kombinieren verschiederner Techniken sind es was die Faszination an Kalbhenns Werken ausmachen.
Kalbhenn ist ein Künstler der sich nicht festlegen lässt, der provozieren will. Seit 1965 ist Kalbhenn auf Ausstellungen und Kunstmessen im In- und Ausland Präsent.
Karl-Heinz Gollhardt
Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die menschliche Figur. Zwei Werkblöcke stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander – Torso und Ganzfigur. Am Torso interessiert mich vor allem das Transformatorische. Themen und Material scheinen aus einem „ewigen Zusammenhang“ heraus gebrochen, für einen Moment zur Ruhe gekommen. Sie sind schrundig, geritzt, teils poliert, oft kombiniert mit zeitlichen Bruchstücken, Spiegeln, Balkenresten, Geweihen, PC Elementen und Ähnlichem.
Der andere Werkblock schaut mehr auf das uns real umgebene Leben, wie es sich in menschlichen Beziehungen, Sinnsuche, Sex, und emotionalem Hunger widerspiegelt, seelische Befindlichkeiten vermittelt über Gestik. Die Oberflächen ruhiger und farbiger. Die Sockel werden immer stärker zum Ausdrucksträger, als Metapher für einen Zeitgeist, der zunehmend auf das Äußere, die „Sockel im Leben“ fokussiert ist. Auch das Unedle, leicht zerbrechliche Werkmaterial Ton entspricht wohl diesem hochfliegenden, hybriden Lebensgefühl. Dabei ist er „bescheiden“, kostet wenig, ist „kooperativ“ anderen Materialien gegenüber, hat kaum
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